Immer das neuste Smartphone in der Hand und zu Hause einen Kühlschrank, der sogar die Einkaufsliste per Nachricht verschicken kann – klingt irgendwie abgehoben und fast ein bisschen nach Sci-Fi. Zugegeben, ein mit KI vernetzter Kühlschrank ist Zukunftsmusik. Eingefleischte Technikfans, die gern auch mal als Tekkie bezeichnet werden, haben trotzdem immer neue Hardware. Geht es hier nur darum, einfach das beste neue Equipment zu haben oder steckt in diesem Verhalten ein ganz praktischer Ansatz?

Um es vorwegzunehmen: Wer nach einem Jahr das Handy austauscht, lebt mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach seine persönliche Sammelleidenschaft aus. Auf der anderen Seite gibt es aber auch einen sehr praktischen Nutzen hinter neuen Geräten. Wichtig ist, hier einfach die Balance zu finden.

1. Völlig neue Funktionen

Warum ein neues Smartphone kaufen, wenn sich mit dem alten Handy genauso gut telefonieren lässt? Die wahrscheinlich zutreffendste Antwort: Einfach, weil neue Hardware auch neue Funktionen hat. Eine Erkenntnis, die im ersten Moment vielleicht trivial wirkt. In der Praxis werden Features, die zum ersten Mal in:

  • Smartphones
  • Tablets
  • TV-Geräten
  • Konsolen
  • Haushaltsgeräten

verbaut werden, schnell zu einer Kaufentscheidung. Klingt logisch. Mit den neuen Features ist ein Mehrwert für den Nutzer verbunden. Klar, dass es hier ein absolutes Go für den Kauf der neuen Hardware gibt.

Aber: Diese Erkenntnis hat eine sehr subjektive Komponente. Gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik sind verschiedene Ökosysteme an der Tagesordnung – wie Apple und Android im Zusammenhang mit Smartphones. Was für einen Hersteller Standard ist, kann für das andere Ökosystem immer noch Neuland sein.

Neue Features animieren schnell auch mal zum kompletten Systemwechsel – und machen vieles leichter. Das beste Beispiel sind an dieser Stelle Saugroboter. Den Komfort dieser Geräte werden Nutzer so schnell nicht mehr eintauschen wollen.

2. Energieeinsparung

Ein wirklich triftiger Grund für den Griff zu einem neuen Gerät ist das Thema Energieverbrauch. Hier zeigt sich gerade im Vergleich über mehrere Modellgenerationen, wie stark die Entwicklung vorangeht. Beispiel Flachbild TV: Ein Gerät, das heute circa 10 Jahre alt ist, kommt schnell auf einen Verbrauch im Betrieb von circa 150 Watt.

Moderne LED-Geräte schaffen den Betrieb mit einem Bruchteil dieser Energie. 50 Watt bis 60 Watt lassen sich auf technischer Seite hier durchaus realisieren. Mehr Energieeffizienz bedeutet, dass Neuanschaffungen oft deutlich weniger Strom verbrauchen – was langfristig den Geldbeutel schont. Allerdings auch nur dann, wenn Nutzer vor dem Kauf genau hinschauen.

Der Energieverbrauch kann sich auch anders bemerkbar machen. Ein Beispiel sind die Grafikkarten der Ada Lovelace Klasse von Nvidia – also die RTX 4000er Reihe. Diese schlucken in Form der 4090 zwar bis zu 450 Watt (das offizielle Powerlimit). Allerdings ist die Effizienz hier im Vergleich zu früheren Karten deutlich höher, die Rede in Berichten ist von 70 Prozent mehr Leistung je Watt. Klar, dass solche Karten mehr Spielraum für Undervolting bieten, um trotzdem sehr viel Leistung aus der Karte zu ziehen.

Energieeinsparungen sind auch im Hinblick auf den Klimawandel wichtig. So ist beispielsweise das Internet allein für circa 2% des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich. In diesem Zusammenhang sorgt also jede einsparte kWh für eine gewisse Entspannung

3. Neuer Akku dank neuem Gerät

Ohne Akku lässt sich heute kein mobiles Gerät mehr betreiben. Das Problem: Hersteller von Smartphones und Tablets sind dazu übergegangen, Ober- und Unterschale der Geräte so miteinander zu verbinden, dass sich Akkus nicht ohne erheblichen Aufwand tauschen lassen. Dabei wäre genau dieser Schritt manchmal möglich.

Durch den sogenannten Memory Effekt lässt die Leistung der Akkus in Handys nach. Dieser Effekt kann so weit gehen, dass irgendwann schon nach wenigen Minuten wieder ein Netzteil in der Nähe sein muss. Der Austausch gegen ein neues Gerät räumt mit allen Problemen einfach auf. Außerdem geht niemand das Risiko ein, beim Zerlegen des Geräts Fehler zu machen – und es irreparabel zu zerstören.

Welche Hürden können bei einem Gerätewechsel auftauchen?

Sich für ein neues Handy oder den neuen Laptop entscheiden, kann aus ganz verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Manchmal geht es einfach nur um den Hype. Bei anderen Nutzern ist die alte Hardware einfach in die Jahre gekommen. Ein paar Punkte dürfen trotzdem nicht unter den Tisch fallen.

  1. Neue Funktionen

Wenn Geräte nach einem Modellwechsel neue Funktionen haben, muss sich jeder Nutzer damit erstmal vertraut machen. Welcher Aufwand zu betreiben ist, hängt im Detail von den Features ab und welche Erfahrung Nutzer im Einzelnen haben. Pauschal sind Aussagen an diesem Punkt einfach nicht zu machen.

  • Einrichtung der neuen Hardware

Ein sehr wesentlicher Fakt ist auch die Tatsache, dass Nutzer Geräte erst noch neu einrichten müssen. Dieser Punkt darf nicht mit der Portierung verwechselt werden. Besonders für neue PCs, Laptops oder TV-Geräte ist dieser Schritt im Regelfall notwendig.

  • Portierung

Wer sich für neue Hardware entscheidet, muss sich gerade im Hinblick auf mobile Endgeräte immer noch mit der Portierung beschäftigen. Was hier alles auf Nutzer zukommt, hängt vom System und dem Gerät ab. Inzwischen sind viele Entwickler dazu übergegangen, diesen Prozess so weit zu automatisieren, dass die Portierung auf Knopfdruck funktioniert.

  • Systemwechsel

Neue Hardware kann größere Anschaffungen nach sich ziehen, wenn einfach gewisse Voraussetzungen noch nicht erfüllt sind. Ein Beispiel ist das Aufrüsten im PC. Neue Prozessoren oder Grafikkarten können durchaus zum Rundumschlag werden, wenn Mainboard durch einen neuen Sockel oder PSU zu tauschen sind.

Fazit: Gerätewechsel sind durchaus sinnvoll

Darf es mal wieder ein neues Handy sein? Vielleicht auch gleich noch einen neuen Fernseher? Tekkies – wie absolute Technikfans gern genannt werden – müssen immer die neuste Hardware haben. Was von außen betrachtet manchmal einfach nur überzogen aussieht, hat durchaus einen praktischen Kern. Neue Funktionen sind eine Erklärung, warum ein neues Handy auf dem Tisch liegt. Mitunter geht es hier auch um Aspekte wie das Thema Energiesparen. Bevor Nutzer allerdings alte Geräte vorschnell auf den Müll werfen: Neue Technik muss eingerichtet und Konten portiert werden.

 

 

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