Die Legitimationsprüfung dient dazu, die Identität einer Person zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie tatsächlich diejenige ist, für die sie sich ausgibt. Dadurch kann Identitätsdiebstahl, Betrug und Geldwäsche verhindert werden. Die Legitimationsprüfung trägt zur Sicherheit und zum Schutz sowohl von Unternehmen als auch von Kunden bei. Sie schafft Vertrauen und unterstützt die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Indem die Identität einer Person zweifelsfrei festgestellt wird, können Unternehmen sichergehen, dass sie mit verifizierten und rechtmäßigen Kunden interagieren.

Was ist die Legitimationsprüfung?

Die Legitimationsprüfung – auch Identitätsprüfung genannt – ist ein Verfahren zur Feststellung der Identität einer Person. Sie wird eingesetzt, um die angegebenen persönlichen Informationen wie Name, Geburtsdatum und Wohnadresse von Kunden zu kontrollieren. Die Legitimationsprüfung findet in verschiedenen Branchen Anwendung. Insbesondere in den Bereichen Banken und Versicherungen ist sie unerlässlich.

Bei der Eröffnung eines Bankkontos oder der Beantragung eines Kredits müssen Kunden ihre Identität nachweisen. Das dient zum Schutz vor Finanzbetrug und ermöglicht es den Banken, die Identität ihrer Kunden zu überprüfen.

Versicherungsunternehmen benötigen die Legitimationsprüfung wiederum, um zu garantieren, dass die versicherte Person tatsächlich existiert und berechtigt ist, den Versicherungsschutz in Anspruch zu nehmen.

Wann ist eine Legitimationsprüfung notwendig?

Die Legitimationsprüfung ist immer dann notwendig, wenn es erforderlich ist, die Identität einer Person zweifelsfrei festzustellen. Das ist spätestens der Fall, wenn sensible persönliche Daten verarbeitet werden oder finanzielle Transaktionen stattfinden.

In vielen Ländern gibt es außerdem gesetzliche Bestimmungen, die eine Legitimationsprüfung vorschreiben. In Deutschland sind etwa die Abgabenordnung § 154 und das Geldwäschegesetz (GwG) die wichtigsten Gesetze, die die Durchführung der Legitimationsprüfung regeln.

Gemäß der Abgabenordnung § 154 sind Banken und andere Finanzinstitute verpflichtet, die Identität ihrer Kunden zu überprüfen und sicherzustellen, dass die angegebenen Informationen korrekt sind. Das wahrt die Pflicht der Kontenwahrheit und soll Finanzbetrug und Geldwäsche verhindern.

Das Geldwäschegesetz (GwG) hat zusätzlich das Ziel, die Nutzung des Finanzsystems für Geldwäscheaktivitäten zu bekämpfen. Es verpflichtet Unternehmen, ihre Kunden zu identifizieren, verdächtige Transaktionen zu melden und interne Maßnahmen zur Geldwäscheprävention zu ergreifen. Die Legitimationsprüfung ist daher ein wichtiger Bestandteil in diesen Kontexten.

Wozu dient die Legitimationsprüfung?

Die Legitimationsprüfung dient in erster Linie der Sicherheit und dem Schutz vor Identitätsdiebstahl, Betrug und Geldwäsche. Indem die Identität einer Person überprüft wird, können Unternehmen dafür sorgen, dass sie mit einer realen Person Geschäftsbeziehungen eingehen und ihre Dienstleistungen oder Produkte den berechtigten Personen zugänglich gemacht werden.

Daneben wird ebenfalls das Vertrauen zwischen Unternehmen und Kunden gestärkt. Kunden können sicher sein, dass ihre sensiblen Daten geschützt sind und ihre Identität nicht von unbefugten Personen missbraucht wird. Unternehmen wiederum können sich vor potenziellen Risiken und rechtlichen Konsequenzen schützen, indem sie ausschließlich mit verifizierten und rechtmäßigen Kunden interagieren.

Arten der Legitimationsprüfung

Es gibt verschiedene Arten der Legitimationsprüfung, die je nach Branche und den technologischen Möglichkeiten eingesetzt werden. Man unterscheidet zwischen der analogen Legitimation und der Online-Legitimation.

Analoge Legitimation

Die analoge Legitimation erfolgt in der Regel durch das Postident-Verfahren oder in einer Bankfiliale.

Beim Postident-Verfahren erhält der Kunde nach Antragstellung per Post ein Legitimationsformular, das er vor Ort in einer Postfiliale gemeinsam mit seinem amtlichen Ausweis wie Personalausweis oder Reisepass vorlegt. Der Postmitarbeiter überprüft die Identität des potenziellen Kunden und bestätigt dies auf dem Formular. Das Formular wird dann an das Unternehmen zurückgeschickt.

Die Legitimation in einer Bankfiliale erfolgt ebenfalls persönlich vor Ort. Wie beim Postident-Verfahren ist ein gültiges Ausweisdokument notwendig. Ein Mitarbeiter der Bank überprüft die Identität und dokumentiert dies in den Unterlagen des Kunden.

Online-Legitimation

Die Online-Legitimation hingegen ermöglicht eine effiziente und schnelle Identitätsprüfung über das Internet. Es gibt dafür zwei gängige Methoden: das VideoIdent- und Auto-Ident-Verfahren. Die beiden Verfahren können bequem von zu Hause aus erledigt werden, ohne persönlich in einer Filiale oder Poststelle erscheinen zu müssen.

Das VideoIdent-Verfahren ist besonders beliebt bei Banken. Dabei erfolgt die Legitimation über einen Videochat. Der Kunde wird aufgefordert, seinen gültigen Personalausweis oder Reisepass in die Kamera seines Geräts zu halten. Dann wird die Echtheit des Ausweisdokuments überprüft und die persönlichen Daten mit den Angaben des Kunden während des Videochats verglichen. Auf diese Weise wird die Identität des Kunden verifiziert und die Legitimationsprüfung abgeschlossen.

Das Auto-Ident-Verfahren geht noch einen Schritt weiter. Es basiert auf modernster KI-Technologie. Hierbei nimmt der Kunde ein Live-Video Selfie auf. Die KI-Technologie analysiert das Video und vergleicht die Gesichtszüge des Kunden mit den Merkmalen auf dem gültigen Ausweisdokument. Mithilfe von Algorithmen und Mustererkennungstechniken wird eine Übereinstimmung oder Abweichung festgestellt. Wenn die KI-Technologie bestätigt, dass die Gesichtszüge des Kunden mit dem Ausweisdokument übereinstimmen, wird die Identität als verifiziert bestätigt.

Fazit

Die Legitimationsprüfung ist ein wichtiger Prozess, der in verschiedenen Bereichen wie Banken und Versicherungen eingesetzt wird. Sie dient dazu, die Identität einer Person zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie tatsächlich diejenige ist, für die sie sich ausgibt. Durch die Legitimationsprüfung werden Identitätsdiebstahl, Betrug und Geldwäsche erschwert.

Die rechtlichen Grundlagen für die Legitimationsprüfung basieren unter anderem auf der Abgabenordnung § 154 und dem Geldwäschegesetz (GwG). Diese Gesetze verpflichten Unternehmen, die Identität ihrer Kunden zu überprüfen und verdächtige Transaktionen zu melden.

Es gibt verschiedene Arten der Legitimationsprüfung, darunter die analoge Legitimation, die das Postident-Verfahren oder die Legitimation in einer Bankfiliale umfasst. Die Online-Legitimation hingegen ermöglicht eine bequeme und schnelle Identitätsprüfung über das Internet, wobei Methoden wie VideoIdent und Auto-Ident zum Einsatz kommen.

Insgesamt ist die Legitimationsprüfung ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Geschäftsprozesse und trägt dazu bei, dass sowohl Unternehmen als auch Kunden in einer sicheren und vertrauenswürdigen Umgebung agieren können.

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