Was einmal im Internet landet, bleibt auch im Internet. So oder ähnlich werden die meisten Kinder oder Jugendlichen gewarnt, wenn sie das erste Mal das Internet benutzen. Die Gefahren, die insbesondere mit einer leichtsinnigen Internetnutzung einhergehen, sollten den meisten Menschen mittlerweile bekannt sein. Leider ist immer noch nicht jedem bewusst, welche Ausmaße der unvorsichtige Umgang mit dem Internet haben kann und welche der geteilten Informationen immensen Schaden anrichten können, sollten sie in die falschen Händen gelangen.  

In diesem Zuge möchten wir in diesem Artikel zum Thema digitaler Fußabdruck informieren und erklären, wie man sich im Internet schützen kann.

Worum handelt es sich beim digitalen Fußabdruck?

Ein Synonym für den sogenannten digitalen oder elektronischen Fußabdruck ist auch „Datenschatten“. Darunter versteht man die Datenspur, die jeder Internetnutzer bei sämtlichen Online-Aktivitäten hinterlässt – ob nun Webseiten besucht, Informationen geteilt oder E-Mails versendet werden. All diese Informationen werden durch Cookies und Apps gesammelt und durch diese Spur kann letztlich jeder nachvollziehen, wer wann was wo im Internet gemacht hat. Profiler könnten anhand dieser Informationen tatsächlich ein exaktes Bild eines Nutzers erstellen und diesen analysieren. Im schlimmsten Fall werden aber auch persönliche Daten bei Angriffen gestohlen oder weiterverkauft, was letztlich zu Identitätsdiebstahl oder anderem Missbrauch führen kann.

Man unterscheidet an dieser Stelle von einem aktiven und einem passiven digitalen Fußabdruck.

  • Aktiver digitaler Fußabdruck: Der Internetnutzer teilt absichtlich Informationen oder Daten, in dem er sich beispielsweise irgendwo registriert, einkauft oder Posting mit persönlichen Informationen auf Social Media veröffentlicht.
  • Passiver digitaler Fußabdruck: Die Informationen über einen Internetnutzer sowie dessen Online-Aktivitäten werden „heimlich“ gesammelt, um beispielsweise später personalisierte Werbung auszuspielen

Welche Online-Aktivitäten hinterlassen einen digitalen Fußabdruck?

Tatsächlich können ohne Schutzmaßnahmen sämtliche Aktivitäten im Internet einen digitalen Fußabdruck hinterlassen:

  • Online-Shopping – Registrierungen bei Webseiten, Einkäufe selbst
  • Downloads von Apps oder Dateien, sowohl auf PC als auch mobilen Geräten
  • Eintragung bei Newslettern, Ausfüllen von Formularen etc.
  • Teilhabe an Online-Foren – Registrierung, Verfassen von Beiträgen und Kommentaren
  • Online-Banking – Eröffnung von Konten, Zahlungsabwicklung
  • Nutzung von Social Media – Postings, Verfassen von Kommentaren, Anlegen und Ausfüllen von Profilen
  • Lesen und teilen oder kommentieren von Artikeln und Blogs aller Art
  • Ansehen und Interaktionen von bzw. mit Videos usw.

Welche Probleme kann ein digitaler Fußabdruck hinterlassen?

Wie eingangs erwähnt, bleiben alle Informationen und Daten, die einmal im Internet geteilt wurden, für immer dort. Selbst wenn diese gelöscht wurden, ist ungewiss, ob sie nicht bereits im Verborgenen von Dritten verwendet und verbreitet werden. Umso wichtiger ist es, sich folgender Gefahren bewusst zu sein:

  • Nutzer haben keine Kontrolle über den Verbleib ihrer Daten
  • Angreifer können die Daten jederzeit auf negative Art und Weise nutzen
  • Der Ruf eines Nutzers kann durch die Verbreitung bestimmter Informationen zu Online-Aktivitäten geschädigt werden
  • Arbeitgeber, Universitäten etc. prüfen womöglich den digitalen Fußabdruck und lehnen Bewerber ggf. ab
  • Postings auf Social Media können für andere Zwecke genutzt werden
  • Aufgrund gewisser Aktivitäten oder weil bestimmte Informationen verbreitet werden, können Beziehungen oder Freundschaften Schaden nehmen
  • Kriminelle verschaffen sich mithilfe abgefangener Daten Zugang zum Online-Banking oder ähnlichem
  • Aufenthaltsorte können herausgefunden werden

Diese Liste könnte noch beliebig ausgeführt und erweitert werden. Welche Gefahren vom digitalen Fußabdruck ausgehen können, ist bereits jetzt erschreckend. Demnach sollte jeder Internetnutzer genau überlegen, welche Informationen er teilt und welche Risiken er andernfalls eingeht.

Wie kann man sich im Internet schützen?

Die Risiken eines Missbrauchs der eigenen Daten können mit konkreten Maßnahmen reduziert werden, die wir nachfolgend erläutern.

  • Digitalen Fußabdruck im Auge behalten: Regelmäßig die Ergebnisse nach der Eingabe des eigenen Namens in Suchmaschinen prüfen und ggf. Einträge löschen lassen
  • So wenig Daten wie möglich teilen und Zahl der Informationsquellen oder veralteten Konten mit persönlichen Angaben reduzieren
  • Datenschutzeinstellungen auf Social Media prüfen und anpassen
  • Unsichere Webseiten meiden: Nur URLs mit Sicherheitszertifikaten (https:// und nicht http://) aufrufen
  • Keine persönlichen Daten in öffentlichen WLAN-Netzwerken teilen
  • Möglichst sichere und unterschiedliche Passwörter verwenden und diese regelmäßig ändern
  • Software stets aktualisieren
  • Mobile Geräte schützen
  • Virtual Private Network nutzen: VPN auf einem Router richtig einrichten, um IP-Adresse zu verbergen und Rückverfolgbarkeit der Online-Aktivitäten einzuschränken (Cookies werden nicht mehr installiert und Dritte können nicht mehr mitlesen)
  • Nach potentiellen Datenschutzverletzungen schnellstmöglich reagieren: Passwörter ändern, Verstöße melden etc.

All diese Maßnahmen können dafür sorgen, dass der digitale Fußabdruck nicht für kriminelle Machenschaften missbraucht und der eigene Ruf nicht geschädigt wird. Identitätsdiebstahl ist nur eines der Beispiele, die andernfalls einen immensen finanziellen und persönlichen Schaden anrichten können.

Fazit

Grundsätzlich sollte jeder, der sich im Internet aufhält und aktiv ist, stets überlegen, welche Daten er eingibt und ob er persönliche Informationen preisgibt oder nicht. Die Gefahr von Missbrauch ist immens und selbst Behörden bekommen dies immer wieder am eigenen Leib zu spüren. Nicht selten hört man von Hacker-Angriffen, bei denen tausende Daten gestohlen werden und niemand weiß letztlich, was mit diesen sensiblen Informationen geschieht. Im besten Fall wird der digitale Fußabdruck demnach so klein und „sauber“ gehalten, wie nur möglich.

Techadvices.de © 2023. All rights reserved.