Radial Wellendichtringe werden zwischen einem festen und beweglichen Objekt, wie einer Welle angebracht. Sie dichten dort einen Spalt ab, wodurch verhindert wird, dass Schmiermittel austreten oder Verschmutzungen eindringen können. Wellendichtringe gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Abhängig vom verwendeten Material ist ihr Einsatzbereich.

Normen

Die DIN-Norm 3760 legt die Eigenschaften von Wellendichtringen fest. Folgende Eigenschaften sind genormt:

  • ✘ Material
  • ✘ Kennzeichnung
  • ✘ Verwendung
  • ✘ Einbau

Durchschnittliche Radial-Wellendichtringe bestehen aus einem Ring aus Metall. Er dient nicht nur dazu, die Form zu geben, sondern hat dichtende Eigenschaften. Je nach Variante besteht die äußere Hülle ebenfalls aus Metall oder einem Elastomer. An der Feder der Dichtung befindet sich eine Lippe. Sie sorgt für Halt und verhindert, dass Schmiermittel austreten können.

Optional kann eine sogenannte Staublippe vorhanden sein. Sie unterbindet, dass Schmutz eindringen kann. Radial Wellendichtringe mit einer Staublippe werden gelegentlich unter der Bezeichnung „Doppelwellendichtringe“ angeboten.

Wellendichtringe mit Metallgehäuse

Wellendichtringe, die ein Metallgehäuse haben, werden verwendet, wenn sie fix mit dem Gerät verbunden sind. Sie haben den Vorteil, dass sie sich bei der Belastung gleichmäßig ausdehnen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Dichtung optimal hält und es zu keinen Lecks kommt.

In der DIN-Norm fallen Wellendichtringe aus Metall in die Kategorie „B“. Je nach Ausführung können die in dieser Kategorie Dichtringe mit Staublippe sein, die meist die Norm-Bezeichnung „BS“ haben. Die Radial-Wellendichtringe können einen doppelten Außenmantel besitzen. Sie kommen bei einem größeren Wellendurchmesser zum Einsatz und bieten mehr Stabilität und Sicherheit.

Einige Hersteller haben für ihre Radial-Wellendichtringe eigene Typenbezeichnungen, die oft parallel zur DIN-Norm verwendet werden.

Wellendichtringe mit Elastomer

Wellendichtringe mit Elastomer bieten in der Praxis meist mehr Vorteile. Durch die Verwendung von einem Nitrilkautschuk mit sehr robusten Eigenschaften sind sie in der Lebensdauer Modellen mit Metallgehäuse überlegen. Sie rosten nicht und sind in der Anwendung flexibler.

Sie sind einsetzbar, wenn es zu thermischen Ausdehnungen kommt. Ein weiterer Pluspunkt der Radial-Wellendichtringe aus Elastomer ist, dass sie anpassungsfähiger sind. Ist ein Gehäuse durch Abnutzung ausgeschlagen, passt sich das Elastomer an, sofern die Beschädigung nicht zu groß ist. Selbst bei hohem Druck sorgt der Nitrilkautschuk dafür, dass die Verbindung dicht bleibt und keine Schmiermittel austreten können.

Ein kleiner Schwachpunkt von Dichtringen mit Elastomer ist, dass keine Ablagerungen an der Dichtstelle sein dürfen. Wir der Ring getauscht, muss der Bereich sauber sein. Nur so kann der Dichtring die Stelle optimal abdichten und verhindert, dass Flüssigkeiten austreten.

Wie bei den Wellendichtringen mit Metallgehäuse gibt es auch bei den Dichtungen mit Nitrilkautschuk unterschiedliche Varianten. Der häufigste Typ wird in der DIN-Norm mit „A“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Versteifungsring aus unlegiertem Stahl. Dieser wird umhüllt vom Elastomer. Oft ist es erforderlich, zwei Medien mit einem Dichtring zu trennen. Dies könnte zwar durch eine geeignete Montage mit zwei Dichtringen des Typs „A“ erreicht werden, einfacher ist es mit einem Duo-Wellendichtring. Er ist einfacher zu montieren und bietet mehr Sicherheit durch einen optimalen Sitz.

Bei den Dichtringen mit Elastomer gibt es ebenfalls die Variante mit einer Staublippe. Zusätzlich gibt es noch Modelle, die für einen bestimmten Druck ausgelegt sind. Bei der Ausführung kann die Ummantelung variiert werden. Spezielle Verkapselungen kommen zum Einsatz, wenn die Dichtringe mit bestimmten Flüssigkeiten in Kontakt kommen, die den Nitrilkautschuk beschädigen würden. Beim Einsatz bei besonders hohen Temperaturen ist ebenfalls eine vollständige Einkapselung des Innenstahls erforderlich. In diesem Fall gibt es wiederum die einfache Ausführung und eine Variante mit einer Staublippe.

Techadvices.de © 2023. All rights reserved.