Smart-Home-Lösungen sind inzwischen einige Zeit in aller Munde – und sie erreichen immer mehr  Menschen. Allerdings scheint es sich bei den Seniorinnen und Senioren etwas langsamer herumzusprechen, dass es sich dabei nicht nur um ‚technischen Schnickschnack‘ handelt, sondern um Systeme, von denen sie in ihrem Alltag durchaus profitieren könnten. Umso bedauerlicher, da viele von ihnen ja doch recht technikaffin sind und es inzwischen eine ganze Reihe an interessanten Möglichkeiten im Bereich des ambient assisted livings gibt. Wie fast überall besteht die beste Basis auch hier darin, vergleichsweise exakt abzuklären, was im individuellen Fall benötigt ist. Schließlich ist eine punktgenau passende, bei Bedarf erweiterbare Lösung immer die smarteste.  

Das Ziel: Lange mobil und eigenständig wohnen können

Geht es um das Thema barrierearmes Wohnen, denkt die große Mehrheit der Menschen aller Generationen zunächst einmal an Treppen und Badezimmer. Doch wenngleich mit dem Treppenlift online bestellen und der Installation einer ebenerdigen Dusche oder eines Badewannen-Liftsystems gegebenenfalls schon erste, wichtige Schritte getan sind, ist danach noch lange nicht Schluss. Wer so lange wie möglich selbstständig leben möchte, will sehr wahrscheinlich nicht wegen jeder Kleinigkeit auf die Unterstützung Dritter angewiesen sein. Und an genau dieser Stelle kommen Smart-Home-Lösungen wie beispielsweise Saug-und-Wisch- oder Rasenmähroboter ins Spiel. Diese kümmern sich um eine ganz spezielle Aufgabe und lassen den Seniorinnen und Senioren dennoch die Freiheit, andere Tätigkeiten noch persönlich zu übernehmen. Selbstverständlich sollte eine sichere Ausführung immer gewährleistet sein. Doch auch in puncto Sicherheit ist der Mehrwert von smarten Wohn- und Einrichtungsideen nicht zu unterschätzen …

Smarte Wohnlösungen für (fast) alle Bereiche

Nicht nur der smarte Garten wird immer beliebter; der Wohnraum braucht sich ebenfalls nicht zu verstecken. Aus gutem Grund. So tragen technische Lösungen wie ein

  • Notruf-Armband,
  • Drucksensoren im Teppichboden  oder
  • Lichtsysteme mit einer ausgeklügelten Bewegungssensorik

wesentlich zu einer ausgeklügelten Sturzprophylaxe oder zumindest zur schnellen Hilfe nach einem Sturz bei. Zudem ist in dieser Hinsicht das medizinische Telemonitoring erwähnenswert. Hierbei werden unter anderem die Puls-, EKG- oder Blutdruckwerte von Sensoren erfasst und automatisch an eine App oder sogar an den Arzt direkt übermittelt.

Und das sind natürlich bei Weitem noch nicht alle denkbaren Einsatzideen. Man denke auch an

  • die automatische Heizungs- und Jalousiesteuerung,
  • Brandschutz-Ideen wie den Bewegungsmelder am Herd, der mit einer automatischen Herdabschaltung nach einer bestimmten Zeit gekoppelt ist, sodass ein potenziell feuerfangender Topf allzu lange alleine ist oder
  • die bequeme und sichere Türöffnung per Kamera-und-Tablet-System.

In jedem Fall ist es hilfreich, wenn ein Smart-Home-Gerät über eine Sprachsteuerung und eine unkomplizierte, relativ intuitive Bedienung verfügt. Trägt doch beides wesentlich zum ersten Interesse, zur motivierteren Beschäftigung mit dem System und zur langfristigen Nutzung der Technik bei.

Probieren geht über studieren – oder doch nicht?

Vom möglichst barrierearmen Wohnen profitieren Seniorinnen und Senioren auf den ersten Blick zwar mit am meisten. Doch auch für Kinder bis jüngere Erwachsene können smarte Wohnlösungen durchaus von Interesse sein. Grund genug, sich mit einer solchen Gestaltung und Einrichtung von öffentlichen Gebäuden sowie Wohn- und Arbeitsräumen genauer auseinanderzusetzen. Dies tun unter anderem die Studierenden des viersemestrigen Master-Studiengangs „Inclusive Design“, der an der Frankfurt University of Applied Sciences angeboten wird. Das Besondere an ihm: Er ist durchgängig interdisziplinär, sehr projektorientiert  gestaltet und setzt sich aus den folgenden drei Fachbereichen zusammen.

  • Inklusive Architektur: In diesem Bereich wird verstärkt auf die spezifischen Anforderungen eingegangen, die mit der Barrierefreiheit in Gesundheitswesen-, Sozial- und Forschungseinrichtungen verbunden sind.
  • Soziale Arbeit mit dem Fokus Digital Health und Case Management: Der hiesige Schwerpunkt liegt auf der Vernetzung von gesundheitlichen und sozialen Herausforderungen, von denen speziell ältere Menschen häufiger betroffen sind – und natürlich auf potenziellen Lösungen für diese Probleme. Diesbezüglich ist es ein wesentliches Anliegen des Studiengangs, die Studierenden auch mit der praktischen Anwendung der Gesetzgebung im Gesundheitsmanagement vertraut zu machen.
  • Informatik und Ingenieurwissenschaften: Die IT-Abteilung des Studiengangs setzt sich unter anderem mit der  sicheren und effizienten Datenkommunikation, der Entwicklung und Anwendung von Sprach- und Bilderkennung, Sprachsynthesen und passgenaue Verbindung von Sensorik und Aktorik auseinander. Passenderweise unter dem Arbeitstitel „smarte Systeme“ … also wenn das nicht smart und nah am Leben und den Bedürfnissen vieler Menschen ist?!
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